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PROFIBUS Handbuch

Für die Eintragungen in der GSD Datei bestehen zwei Formate. In einer ersten Version werden die anwenderspezifischen Parameter mit einem Parameterpaar festgelegt, und in einer erweiterten (mindestens GSD Revision 1) können die einzelnen Parameterwerte mit Texten versehen werden und auch einzelnen Modulen zugewiesen werden.

In einer GSD Datei sollten nicht beide Versionen gleichzeitig vorkommen. Sind beide Versionen angegeben, so ist die letzte in der GSD aufgeführte Version massgebend.

Einfache Version

User_Prm_Data_Len = 5

User_Prm_Data = 0x00, 0x10, 0x00 , 0x00, 0x2F

In diesem Beispiel werden die anwenderspezifischen Parameter auf eine feste Länge von 5 Bytes festgelegt. Mit dem zweiten Schlüsselwort werden die Werte der einzelnen Bytes festgelegt. Im Set_Parameter Telegramm werden somit 7 normierte und anschliessend diese 5 anwenderspezifischen, also 12 Bytes übertragen.

Erweiterte Version (ab GSD Revision 1)

In einem ersten Block werden den einzelnen Parametern und deren Werten Texte zugewiesen:

PrmText= 1

Text (0)= „disable“ ; Wert 0 bedeutet disable

Text (1)= „enable“  ; Wert 1 bedeutet enable

EndPrmText

In einem zweiten Block werden die einzelnen Parameter beschrieben. Defaultwerte und mögliche Wertebereiche werden festgelegt. In diesem Beispiel wird dem Bit 5 der Text aus der Beschreibung 1 zugewiesen.

ExtUserPrmData=1 „Diagnostic Alarm“

Bit (5) 1 0-1    

 ; Bit 5 hat die Vorbelegung 1 und Wert 0 oder 1

Prm_Text_Ref = 1

 ; Bit 5 in dieser Referenz verweist auf PrmText=1

EndExtUserprmdata

Nun wird die maximale Länge der anwenderspezifischen Parameter angegeben. Es können auch weniger angegeben werden. Die Angabe dieses Parameters schliesst die Angaben des Parameters User_Prm_Data aus!

Max_User_Prm_Data_Len = 50

Nun können die Parameter für das Gerät festgelegt werden. In einem ersten Schlüsselwort können die Parameter mit Werten vorbelegt werden. Ab einem bestimmten Byte (hier 0, also das 8. Byte im Set_Parameter Telegramm) werden in diesem Beispiel 4 Bytes mit Werten vorbelegt. Beim Einsatz dieses Schlüsselwortes kann User_Prm_Data nicht mehr verwendet werden.

Ext_User_Prm_Data_Const (0) = 0x00,0x01,0x02,0x03

Nun können die Einstellmöglichkeiten zu den einzelnen Bytes aufgeführt werden. Dazu wird angegeben in welchem Byte welcher Parameter verwendet wird. In diesem Beispiel wird das 2. anwenderspezifische Byte (das 10. Byte im Set_Parameter Telegramm) mit der Parameterbeschreibung 1 eingestellt:

Ext_User_Prm_Text_Ref(2) = 1

Die Texte, auf die referenziert wird, müssen vor dem Verweis stehen.

Beim Projektieren will der Anwender festlegen, ob ein Diagnosealarm (abhängig von Byte 2 der Anwenderparameter (Ext_User_Prm_Const (0) ) erzeugt werden soll oder nicht. Die Vorbelegung ist, dass kein Diagnosealarm erzeugt werden soll. Will der Anwender dieses Verhalten ändern, kann er gemäss vorheriger Referenzierung (Ext_User_Prm_Text_Ref(2)=1 auf ExtUserPrmData=1 "Diagnostic Alarm" auf PrmText= 1 ) die Reaktion symbolisch auswählen.

Im Projektierungstool (hier COM PROFIBUS der Fa. Siemens) werden beim Projektieren der Anwenderparameter die in der GSD Datei projektierten Texte angezeigt:

clip0076

Auf die gleiche Art und Weise können auch Parameter für ein einzelnes Modul definiert werden. Dazu wird das zusätzliche Schlüsselwort Ext_Module_Prm_Data verwendet.

Module " Demo-Modul" 0x00

Ext_Module_Prm_Data_Len = 2

 ; dieses Modul hat zwei Parameterbytes

Ext_User_Prm_Data_Const (0) = 0x00, 0x00

 ; die beiden Bytes werden vorbelegt

Ext_User_Prm_Data_Ref(0) = 1

 ; Byte 0 wird gemäss Beschreibung 1 eingestellt

EndModule

Die Summe aller Anwenderparameter darf die Max_User_Prm_Data_Len nicht überschreiten!