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PROFIBUS Handbuch

Die Buszykluszeit TDP in einem multimaster System hängt von verschiedenen Faktoren ab:

wie viele Master der Klasse 2 sind neben dem Master der Klasse 1 im System aktiv?

wie viele azyklische Daten werden vom Master der Klasse 1 oder von den Master der Klasse 2 übertragen?

Um die Buszykluszeit konstant zu halten - äquidistant - wird das folgende Verfahren angewendet:

Bild 144: Aufbau des äquidistanten Buszyklus

Bild 144: Aufbau des äquidistanten Buszyklus

Der DP-Master der Klasse 1 beginnt mit dem zyklischen Datenaustausch. Er kann dies mit dem Senden eines Global Control (GC) Telegramms signalisieren. Anschliessend sendet er als erstes - sofern notwendig - ein GC für die Signalisierung seines Betriebszustandes. Nun folgen die zyklischen Daten für alle DP-Slave. Der Zeitbedarf der zyklischen Daten kann wie für einen Einzelmaster berechnet werden. Anschliessend arbeitet der Master der Klasse 1 einen azyklischen Dienst ab (MS1) und gibt den Token (TC) weiter an einen allfälligen Master der Klasse 2. Dieser Master arbeitet seinerseits einen azyklischen Dienst (MS2) ab und gibt den Token wieder an den Master der Klasse 1 zurück.

In einem nicht äquidistanten Zyklus wird hier der Master der Klasse 1 sofort mit der zyklische Kommunikation weiter fahren. Die Dauer des Buszyklus hängt somit in starkem Umfang von der Anwesenheit eines zweiten Masters und dem Bedarf an azyklischen Diensten ab.

Bei einem äquidistanten Buszyklus wartet der Master der Klasse 1, bis die Zykluszeit abgelaufen ist, bevor er einen weiteren Buszyklus startet. Dazu macht er eine "aktive Pause" (ASP). Er sendet immer ein FDL Status Request Telegramm an sich selber. Damit ist der Bus für alle anderen Teilnehmer aktiv und kontrolliert. Erst wenn die Zeit für ein solches Telegramm zu kurz wird - z.B. die Restzeit auch kleiner als TSL ist - macht der zyklische Master eine "passive Pause" (PSP) bis die Buszykluszeit abgelaufen ist. Auf die Mikrosekunde genau kann nun - wenn erwünscht - wieder ein Takt-Telegramm gesendet werden oder der zyklische Datenaustausch gestartet werden.

Damit der äquidistante Zyklus eingehalten werden kann, muss diese Zeit genügend gross gewählt werden und die Anzahl der erlaubten azyklischen Dienste bei einem Master der Klasse 2 muss begrenzt werden.